Transgender day of remembrance 2022

Danke an die weit über 100 Menschen die gestern mit uns zum Trangender day of remembrance auf unserer Gedenkundgebung mit anschließender Demo waren!
Es war schön zu sehen, wie wir zusammen laut und wütend, aber auch traurig, unsere Gedanken über ein tötliches System rauslassen und auf die Straße bringen konnten. 
Denn wir trauerten um mindestens 327 trans, inter, non binary und agender Personen, die zwischen Oktober 2021 und September 2022 auf Grund ihrer Geschlechtsidentität getötet wurden.
Das Erschreckende daran: 95% dieser Menschen waren trans Frauen oder trans feminine Menschen.
65% dieser Taten waren aber nicht alleine transmisogyn sondern auch rassistisch motiviert. Die Hälfte von ihnen waren dazu noch Sexarbeiter*innen. Wir wollen Sichtbarkeit und Gerechtigkeit, für all unsere Geschwister. 
Zusätzlich zu diesen erschreckenden Zahlen, gab es kämpferische und mitreißende Momente in den Reden, welche zu Tränen gerührt und zum Nachdenken angeregt haben. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Menschen bedanken die ihre Worte und teils intimen Erfahrungen mit uns allen geteilt haben. 

Nachdem wir durch St. Georg gezogen sind, endeten wir am Heidi-Kabel-Platz und schlossen uns der Gedenkveranstaltung vor Ort an, um auch hier, all denen zu Gedenken die durch transfeindliche Gewalt getötet wurden. Danke, dass wir ein Teil davon sein durften. Wir werden nicht still sein, nur lauter und wütender als je zuvor. Achtet aufeinander und seid solidarisch! 

Gegen Sexismus und Transphobie – für Feminismus und Anarchie!

Queerfeminismus

Der Queer-Feminismus ist eine feministische Strömung, die sich in den 1990er Jahren gebildet hat. Er fordert Repräsentation, Legitimation und Akzeptanz geschlechtlicher Differenzen, mit dem revolutionären Fokus auf der Aufhebung geschlechtlich differenzierter Ungleichheit und Unterdrückungsmechanismen. Queer bezieht sich hier auf die Vielgeschlechtlichkeit der Menschen und das Anerkennen von Geschlecht außerhalb des binären Systems. Somit ist Queer-Feminismus auch immer Intersektional (=Diskriminierungsformen addieren sich nicht nur in einer Person, sondern führen zu eigenständigen Diskriminierungserfahrungen), denn es werden die systematische Diskriminierung und Ungerechtigkeiten aufgrund von Geschlecht, Gesellschaftsschicht, Sexualität oder Herkunft sichtbar gemacht und kritisiert.

Es gilt stetig der Kampf gegen das Patriachat (= System, indem der endo cis Mann Privilegien und bevorzugte Stellung in Gesellschaft und Familie genießt), von allen die unter dem Patriachat leiden, also Frauen, trans-, nicht-binäre, inter- und agender Menschen. Um dieses zu bekämpfen, gilt die Abschaffung des Kapitalismus als zentral, da er Grundlage für Ausbeutung und Ungleichheiten ist. Feminismus muss also immer antikapitalistisch gedacht werden, denn keine*r kann frei sein, bis nicht alle frei sind.