Category Archives: Demoberichte

Gegen die Polizei und ihre Gewalt -13.12.22

Am 13.12. brachten wir gemeinsam mit ca. 500 Menschen die tägliche Wut gegen Polizeigewalt und Staat auf die Straße und um all jenen Opfer von Polizeigewalt und Repressionen zu gedenken, auch denen, die im normalen Alltag fast ungesehen sind.Wir sprachen von Sexarbeit, Zwangsprostitution und Prostitution im allgemeinen, um darauf aufmerksam zu machen welche Gefahr von Polizei und Staat für diese Menschen ausgeht und wie sie das Risiko Gewalt zu erfahren, erhöhen.

Es ist an der Zeit, das Hurenstigma das in allen Bereichen der Prostitution mitschwingt zu brechen. Weil genau dieses Stigma versucht all den Missbrauch an Sexarbeiter*innen zu rechtfertigen. Und der Staat tut nichts für die Gewährung von Sicherheit, im Gegenteil, die Cops machen nicht nur ihren scheiß Job, nein, die eine Studie zeigt das 78% der befragten Sexarbeiter*innen in ihrer Laufbahn sowohl sexuelle,gewalttätige und emotionale Übergriffe und Missbrauch durch Polizist*innen erlebt haben und wenn die Befragten Sexarbeiter*innen in den Studien von verbalen oder körperlichen Missbrauch geredet haben, wurden auch immer Polizeikontakte dazugezählt.
[Unsere Meinug zu dem Thema hier] 

Wir als Anarchist*innen sind uns vollkommen bewusst, dass unser Ziel die Lohnarbeit abzuschaffen und damit auch die Sexarbeit, noch ein langer Weg ist. Doch wir wissen umso besser, dass Staat und Polizei keine Lösung sind um vor allem Zwangsprostitution und in Zukunft Sexarbeit aus der Welt zu schaffen. Der Staat und seine Apparate festigen das kapitalistische und patriarchale System, welche das Anbieten einer körperlichen Dienstleistung voraussetzt und genau gilt es deshalb diesen abzuschaffen! Bis dahin setzen wir uns dafür ein, dass soziale Initiativen mit Dolmetscher*innen und neuen Arbeitsplätze sich um die Menschen kümmern, die in der Zwangsprostitution feststecken, wie z.B. die Dortmunder Mitternachtsmission Ban Ying Organisation in Berlin. Gleichzeitig fordern wir mehr Sicherheit und Beachtung der Rechte von Sexarbeiter*innen, denn solidarisch gegen Menschenhandel zu kämpfen und zugleich freie Sexarbeiter*innen zu unterstützen, ist kein Widerspruch! Wir müssen uns für keine Seite entscheiden, wir können gemeinsam gegen den Staat, seine Lohnarbeit, seine Polizei und Repression kämpfen!

Transgender day of remembrance 2022

Danke an die weit über 100 Menschen die gestern mit uns zum Trangender day of remembrance auf unserer Gedenkundgebung mit anschließender Demo waren!
Es war schön zu sehen, wie wir zusammen laut und wütend, aber auch traurig, unsere Gedanken über ein tötliches System rauslassen und auf die Straße bringen konnten. 
Denn wir trauerten um mindestens 327 trans, inter, non binary und agender Personen, die zwischen Oktober 2021 und September 2022 auf Grund ihrer Geschlechtsidentität getötet wurden.
Das Erschreckende daran: 95% dieser Menschen waren trans Frauen oder trans feminine Menschen.
65% dieser Taten waren aber nicht alleine transmisogyn sondern auch rassistisch motiviert. Die Hälfte von ihnen waren dazu noch Sexarbeiter*innen. Wir wollen Sichtbarkeit und Gerechtigkeit, für all unsere Geschwister. 
Zusätzlich zu diesen erschreckenden Zahlen, gab es kämpferische und mitreißende Momente in den Reden, welche zu Tränen gerührt und zum Nachdenken angeregt haben. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Menschen bedanken die ihre Worte und teils intimen Erfahrungen mit uns allen geteilt haben. 

Nachdem wir durch St. Georg gezogen sind, endeten wir am Heidi-Kabel-Platz und schlossen uns der Gedenkveranstaltung vor Ort an, um auch hier, all denen zu Gedenken die durch transfeindliche Gewalt getötet wurden. Danke, dass wir ein Teil davon sein durften. Wir werden nicht still sein, nur lauter und wütender als je zuvor. Achtet aufeinander und seid solidarisch! 

Gegen Sexismus und Transphobie – für Feminismus und Anarchie!

Gegen vaterland & Patriachat 2022

Am 26.05., dem sogenannten „Männertag”, sind wir mit rund 250Demonstrant*innen vom Park Fiction über die Reeperbahn, Richtung Sternschanze mit einem kurzen Stop vor dem Restaurant „Frank und frei” gelaufen.
Wir wollten unsere Wut über die herrschenden Zustände auf die Straße bringen und haben dies laut und kraftvoll getan. Wir bedanken uns bei allen FLINTA* Personen die da waren und den solidarischen cis Männern, die als Allys hinten mitgelaufen sind. Wir wollen Feminismus und Militanz vereint auf die Straße bringen um dem Patriarchat den Kampf anzusagen! Trotz massiver Gewalt und Morddrohungen wegen unserem Aufruf auf Twitter ist die Demonstration größtenteils ruhig verlaufen. Nur die Bullen wollten beweisen, dass sie auch gut mackern können und stoppten den Zug gleich noch vor Beginn um sich selbst lächerlich zu machen. Die Transpis seien zu hoch. Dass aber eine geringere Körpergröße in den ersten Reihen eher Standart war, war ihnen egal. Auch mitten in der Demo sprangen sie mit Knüppeln aus ihren Mannschaftswägen, rannten auf die Demo zu und hielten sie auf, dies Mal sei der Grund die Vermummung in den ersten Reihen. Wieso diese erst nach gut 80% der Demo ein Problem sei, wissen wir auch nicht.
Wir wissen aber wie angepisst die Macker in Uniform waren, als wir dann doch weiter laufen durften, jetzt sogar ohne Kamerabullen. Wir ließen uns nicht einschüchtern und machten lautstark klar was wir von ihnen halten; ACAT. Aber ein Ende von der Schikane war auch nicht nach der Demo in Sicht: Die Bullen mussten natürlich noch Genoss*innen auf dem friedlichen Heimweg verfolgen und ihr Machtpotential ganz klar zur Schau stellen, nur erfolglos. Die Außenwirkung der Demo und des Aufrufs zeigen uns nur: wir haben noch einen langen Weg zu einer gleichgestellten Gesellschaft, frei von Mackertum und Sexismus. Umso entschlossener sind wir für die Zukunft und freuen uns euch auf weiteren Aktionen zu sehen!

Für eine Welt, in der wir frei sind!

Transgender day of visibility 2022

Danke an die rund 70 Leuten die Vorgestern, am transgender day of visibility , mit uns auf der Straße waren! Zusammen sind wir durch St. Georg gelaufen und haben unsere Forderungen nach einem selbstbestimmten, gerechten Leben in die Welt getragen!
Trans sein heißt jeden Tag zu kämpfen. Für mehr Sichtbar-, aber vor allem Sicherheit.

Ein großer Anfang für unsere Sicherheit wäre endlich die Durchsetzung des Selbstbestimmunggesetzes! Noch immer müssen tausende trans Menschen sich den widerlichen TSG unterziehen um ihren korrekten Namen und Geschlecht auf der Geburtsurkunde stehen haben zu dürfen. Ebenso sind Terfs eine wahre Bedrohung, auch in der linken Szene.
So sprechen wir uns ganz klar gegen cis-Feminismus und den Ausschluss von trans Menschen aus feministischen Räumen aus!